Donnerstag, 27. Dezember 2012

Wildstrubel (3'243m) via Engstligenalp - Frühstücksplatz

Tourentechnisch ist der aktuelle Weihnachtsurlaub eher besch..eiden ausgefallen. Darum wollte ich den 26. Dezember trotz durchzogenen Wetteraussichten unbedingt für eine Tour nutzen. Als das SLF die Lawinenwarnstufe für eben diesen 26. auch noch auf mässig (2) senkt, erhöht sich sogar der Aktionsradius.
Mit Daniel beschliesse ich kurzfristig den Wildstrubel von der Engstliganalp her zu versuchen. Wohlwissend, dass aufgrund des Wetters und auch wegen des unbekannten Zustands der Schlüsselstelle - bekannt unter dem Namen 'Frühstücksplatz' - ein Gipfelerfolg alles andere als sicher ist.

Im Aufstieg weht uns zeitweise ein eisiger Wind entgegen und die Wolken wechseln munter ihre Höhe. Ab und zu drückt aber auch die Sonne etwas durch was Hoffnung macht, dass es doch noch aufreissen wird.

Die drei Personen vor uns legen eine gute Spur - danke nochmal - und wir beginnen zu Mutmassen ob es wohl Bergführer aus der Region sind die den Übergang am Frühstücksplatz freischaufeln - wohl auch etwas Wunschdenken damit wir selber ums schaufeln kommen :).
Kurz vor dem Frühstücksplatz machen sie dann Rast und teilen uns mit, dass sie hier umdrehen. Wir gehen noch etwas weiter um den Frühstücksplatz besser begutachten zu können. Aber anstatt aufzureissen nebelt es uns immer mehr ein und es beginnt auch noch zu schneien :(. Wir machen uns bereit für eine Einzelbegehung des Hangs und warten eine gute halbe Stunde auf bessere Sicht. Aber es wird eher schlimmer!
Abbruch, es ist einfach zu gefährlich den Frühstücksplatz bei diesen Sichtverhältnissen in der Abfahrt zu begehen.

Wenigstens entschädigt der Hammer Powder in der Abfahrt etwas für die Enttäuschung des ausgebliebenen Gipfelerfolgs. Zurück auf der Engstligenalp, sind alle umliegenden Gipfel Wolkenfrei - ausser der Wildstrubel. Immerhin!
Spass hat's trotzdem gemacht, nicht zuletzt wegen den tollen Schneeverhältnissen.

Generell hat der Föhn dem Schnee arg zugesetzt, unterhalb 2000m ist der Schnee verblasen und /oder zusammengeschmolzen. Man sieht im ganzen Gebiet ausserordentlich viele Fischmäuler bis auf die Grasnarbe und während unserer Tour sind sind in den steilen - Felsdurchsetzen Hängen an den Flanken des Rotstocks (2622.8m) auch spontane Lawinen abgegangen.
Mit den neuerlichen Schneefällen und dem Sturm wird die Lawinengefahr steigen. Für Samstag ist dann schon wieder Föhn gemeldet :(.

Seid vorsichtig und bis bald

Alex

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