Cristallina (2911.7m)

Kurzfristig ergibt sich die Möglichkeit eine Tour auf die  Cristallina mitzugehen :).
Ausgangspunkt für die Tour ist das Bedretto Tal im Tessin, eine Gegend die sonst nicht so am Weg liegt für uns Berner.
Im Berner Oberland herrscht erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3) - was nach den letzten Schneefällen auch nicht verwundert. Im Tessin jedoch ist die Gefahrenstufe Mässig (Stufe 2). Also mache ich mich zusammen mit Daniel auf die lange Anreise ins Tessin. Unterwegs stösst noch Andi dazu, der die Tour schon kennt.

Zu Dritt geht es dann in Osacco (1313m) los, zuerst auf einem elend vereisten Wanderweg den steilen Wald hoch. Was nicht ganz ohne gefluche meinerseits von statten geht /:). Sobald wir aber den steilen Teil überwunden haben, wird es sofort besser und ab der Alpe di Cristallina (1800m) ist es dann endgültig angenehm zu gehen.

Die ersten Sonnenstrahlen

Die Jungs schlagen ein ganz schön sportliches Tempo an :-S, ich muss sehen wo ich bleibe aber so kommen wir natürlich zügig voran und gewinnen rasch an Höhe. Auf etwa 2400m machen wie eine erste Pause bei sonnigen und windstillen Verhältnissen :>.

Kurz vor der ersten Pause

Die Cristalliana Hütte und der gleichnamige Pass  (2568m) sind von hier rasch erreicht. Bei der Traverse unter der Ponicione della Forca di Cristallina (2792m) wird es dann mit der Sonne richtig warm, bevor es in den Gipfelhang der Cristallina geht.
Dieser ist im oberen Teil pickelhart und man muss auch mit Harscheisen achtgeben nicht auszurutschen. Vom Skidepot sind es dann wenige harmlose Schritte zu Fuss auf den Gipfel. Bei immer noch windstillen Verhältnissen präsentiert sich ein sensationelles 360 Grad Panorama.

360 Grad Panorama vom Gipfel der Cristalina

Die Abfahrt ist im oberen harten Bereich der Gipfelflanke ist etwas steinig und wenig attraktiv, was sich aber rasch ändert und bald wir ziehen unsere Lines in 20 -30cm Traumpowder auf guter Unterlage B-).

Capanna Cristallina (2568m)

Mit einem fetten Grinsen :D nehmen wir den Aufstieg gegen den Passo della Cima di Lago (2697m) - an der Capanna Cristallina vorbei - in Angriff. Inzwischen ist unsere Gruppe angewachsen, die geselligen Dudes Res und Sepp - denen wir seit der Anreise immer wieder über den Weg laufen - sind dazugestossen >:D< und wir begehen den Rest der Tour gemeinsam.

Aufstieg gegen den Passo della Cima di Lago mit der Cima di Lago (2833m) links

Auf dem Passo della Cima di Lago machen wir dann an der warmen Sonne nochmal Pause. Hier gelingt es Daniel endlich den eingefrorenen Verschluss von seinem Flachmann aufzukriegen und wir genehmigen uns alle den längst verdienten Gipfelschluck.

Aussicht vom Passo della Cima di Lago gegen Westen

Nun wartet die nächste Abfahrt auf uns hinunter zum Ghiacciaio di Valleggia. Wieder rocken wir tolle Hänge mit Traumpowder, das Grinsen wird fetter :D:D.
Auf dem Valleggia Getscher angekommen heisst es zum letzten Mal Felle aufziehen für den kurzen Aufstieg auf den namenlosen Pass bei Punkt 2589. Rasch ist dieser erklommen und nun gibt es zwei Möglichkeiten, entweder durch das Val Piana nach Ronco oder die etwas längere Abfahrt nach All'Acqua (1614m).
Wir entscheiden uns für die längere Variante, stiebend ziehen wir unsere Lines in die Hänge und kommen uns vor wie auf einem riesigen Spielplatz B-).

Poncione di Manio (2942.5m), Poncione di Cassina Baggio (2860),
Chüebodenhorn (3070m) und Pizzo Rotondo (3002m) von Links

Unzählige unterschiedliche Geländeformen laden immer wieder zum spielen ein und vor lauter Spieltrieb verpassen wir fast die richtige Abzweigung #:-S. Die Oberschenkel brennen und das Grinsen kriegen wir nun definitiv für mindestens eine halbe Woche nicht mehr aus unseren Gesichtern :D:D:D.

In All'Aqua angekommen bieten uns freundliche Tourengänger die motorisiert sind Mitfahrgelegenheiten  ins Tal an, was wir dankend annehmen.

Das war eine ganz schön lange Tour, 7 Stunden waren wir unterwegs und haben rund 2000 Höhenmeter gemacht. Es hat sich voll gelohnt - auch die lange Reise - und super Spass gemacht.
Danke Daniel und Andi für's mitnehmen.

Bis bald, Alex